Venn-Diagramm des Kommunikationsmodells ‚Kommunikation – auf leiwand!‘: Die drei Bereiche ‚Kontakt mit dir‘, ‚Dein Ausdruck‘ und ‚Kontakt mit der Umwelt‘ überschneiden sich in der Mitte zu ‚Klar. Echt. Leiwand.‘. Die Schnittmengen zeigen die Themen ‚Grenzen setzen‘, ‚Authentizität entdecken‘ und Resonanz erzeugen Elschi Gantner wunderkammer Atelier Paint & Sip Wine Wein

Jeder Mensch ist ein Künstler – Joseph Beuys

„Ich bin komplett unkreativ“
„Ich kann überhaupt nicht malen“

… höre ich fast bei jedem Paint&Sip Event bevor wir überhaupt mit dem Malen begonnen haben. Meine Aufgabe ist es in erster Linie, den Druck rauszunehmen und meine Gäste daran zu erinnern, dass das Ausprobieren und ein leiwander Abend im Vordergrund stehen. Das Verrückte daran: Jeder Mensch ist kreativ. Und jeder kann etwas Schönes erschaffen. Die Kunst liegt weniger im „Können“, sondern vielmehr darin, sich vom Perfektionismus zu verabschieden, sich etwas zuzutrauen und einfach mal loszulegen.

Von „Ich kann nicht zeichnen“ zu meiner ersten Tarotkarte

Du wirst es nicht glauben, wenn du meine heutigen Werke siehst, aber ich war vor einigen Jahren selbst überzeugt, dass ich weder malen noch zeichnen kann. Am Kolleg auf der Graphischen wurde uns eingebläut: „Grafiker sind keine Künstler!“
Und tatsächlich habe ich erst nach Abschluss meines Diploms begonnen, zu zeichnen.

Als Kind habe ich mich laufend kreativ ausgedrückt. Im Kindergarten galt ich als das Kind, das am besten zeichnen kann. In der Volksschule kam Konkurrenz auf – und spätestens im Gymnasium war ich weit davon entfernt, „die Beste“ zu sein. Die Freude schwand. Denn wo bleibt der Sinn, wenn es immer jemanden gibt, der besser ist?

Im Laufe der Schulzeit rückte das Bedürfnis, etwas rein aus Freude zu tun, immer mehr in den Hintergrund. Zur Matura war ich gleichermaßen chaotisch wie perfektionistisch – und hatte völlig verlernt, etwas nur für mich selbst zu machen.
Stattdessen ging es darum, Erwartungen und Kriterien zu erfüllen. Groß war die Enttäuschung, als ich nicht auf der Werbeakademie oder der Angewandten aufgenommen wurde. Auch meine erste Bewerbung an der Graphischen verlief ins Leere. Erst zwei Jahre später schaffte ich es – mit ein bisschen Unterstützung von meinem Ex-Freund – zumindest am (damals recht neuen) Abendkolleg aufgenommen zu werden.

Ganz nebenbei die Berufung finden

In den kommenden 3 Jahren tat sich ein Phänomen auf, das mich bis heute begleitet: Während ich wie mit Scheuklappen auf ein Ziel („In der Werbung arbeiten“) zusteuerte, merke ich gar nicht, dass sich in der Zwischenzeit wie von selbst Dinge ergaben, die meine Zukunft maßgeblich prägen. So begann ich 2014 nebenbei als Adobe Trainerin zu arbeiten und verfolgte selbstständig einige grafische Projekte, während ich hauptberuflich frustriert war, dass ich als Grafikerin keinen richtigen Job fand. Im Nachhinein ist ganz klar, dass ich zu dieser Zeit ein solides Fundament für meine heutige Arbeit gelegt habe.

  • Ich habe meine Begeisterung fürs Training entdeckt und gelernt, mit verschiedensten Teilnehmenden umzugehen.
  • Ich habe begonnen, mich mit Unternehmertum zu befassen und die ersten wertvollen Erkenntnisse gesammelt.
  • Ich habe mich intensiv mit Grafik beschäftigt und kann heute von Visitenkarten bis zur Website alles selbst gestalten. Das verschafft mir eine großes Maß an Unabhängigkeit.

Mit Kunst durch die Krise

2016 war ein intensives Krisenjahr in meinem Leben. Ich beendete vollkommen ausgebrannt das Abendkolleg, war gleichzeitig im Gründungsprogramm und machte mich ein knappes Monat nach der Diplomprüfung selbstständig. Ich weiß noch, dass ich am Handelsgericht bei der Firmenbucheintragung in Tränen zusammen gebrochen bin, nachdem ich ein Formular falsch ausgefüllt hatte, so fertig war ich. Zur gleichen Zeit übersiedelte ich in eine viel zu große Wohnung, während sich mein langjähriger Freund von mir trennte. Noch im selben Monat begann ich zu zeichnen. Und zwar nicht mit teurem Equipment sondern und großartiger Vorbereitung. Ganz spontan begann ich am Sofa auf einem linierten Collegeblock mit Bleistift herumzukritzeln. Nach und nach wuchs mein erstes richtiges Werk und schließlich traute ich mich, die Bleistiftlinien mit Faserstiften nachzufahren (da gibt’s kein Zurück!). Schließlich fotografierte ich mein Werk ab, retuschierte die Linien des Collegeblocks heraus und da war sie: meine erste Tarotkarte. In den kommenden Monaten konnte ich gar nicht mehr aufhören zu zeichnen. Ich hatte gelernt: einfach anfangen. Dem Prozess vertrauen.

Was mich Paint&Sip gelehrt hat

Mitte 2017 fragte mich ein Freund, ob ich für ein deutsches Start-Up Events in Wien abhalten könne. Malen im Restaurant bei einem Glas Wein. Klingt lustig, dachte ich mir. Das Problem: Ich kann nicht malen! „Doch, doch, das schaffst du!“, bekräftigte er mich. Also hab ichs probiert und schnell erkannt: Auch hier ist das Geheimnis, sich über was Neues drüber zu trauen und nicht perfektionistisch zu sein. Nachdem das Start-Up einige Jahre später aufhörte, begann ich die Events auf eigene Faust abzuhalten. Aus anfänglicher Unsicherheit wurde schnell die Gewissheit: Gerade weil ich selbst den Glaubenssatz hatte, ich könne nicht malen, bin ich perfekt für den Job! Ich lernte:

  • je mehr ich versuche, es perfekt hinzubekommen, desto schwieriger ist es
  • das Geheimnis besteht darin, dem Prozess zu vertrauen und sich Pinselstrich für Pinselstrich leiten zu lassen
  • die wichtigste Voraussetzung um kreativ zu sein ist der passende Rahmen
  • es geht nicht darum, an einem Abend malen zu lernen, sondern darum, was Neues auszuprobieren und einen gute Zeit zu haben
  • es macht nichts, wenn mein Bild mal nicht schön wird. Es motiviert die Teilnehmenden sogar zu sehen, dass auch bei mir mal was schief geht, obwohl ich mittlerweile weiß, dass ich malen kann.

Und auch hier passierte es erneut: Während ich über die Jahre verkrampft unterschiedliche Ziele erreichen wollte, baute ich mir wie von alleine mein Unternehmen mit Paint&Sip auf.

Arbeit darf Spaß machen und es darf manchmal ganz leicht gehen!

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Fazit: Kreative Muskeln verschwinden nicht – aber sie können einrosten

Und wie jeder Muskel brauchen sie kein Talent, sondern Bewegung. Und das Beste: Du musst nicht allein trainieren.

Bei Paint & Sip geht’s nicht um Technik oder Bewertung, sondern um Spaß, Entfaltung und vielleicht auch ein bisschen Mut zur Unvollkommenheit. Ich halte den Raum – du malst ihn dir bunt.

Also: Lass deinen Perfektionismus zu Hause.
Bring deinen Lieblingsmenschen mit – oder komm allein und lern neue kennen.
Und freu dich auf einen Abend, an dem’s nicht um Leistung geht, sondern um dich.

👉 Hier findest du alle kommenden Termine für Paint & Sip
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